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10 Menschen, 10 Tage


'Und wenn wir jetzt noch weitermachen würden, was würde dann wohl passieren?' - Das hatten wir uns im letzten Jahr gefragt, als uns auffiel, dass wir immer mehr in den 'kreativen Flow' gerieten, je länger wir dabei waren. Damit war klar: 2011 mal 10 Tage ausprobieren!! Schien erstmal keinen abzuschrecken, denn mit 10 TeilnehmerInnen waren wir so viele wie noch nie - Nachdem wir uns am Ende immer noch vertragen haben und auch nach 10 Tagen immer noch nicht so richtig aufhören wollten, machen wir´s dann im nächsten Jahr einfach wieder genauso! Zum Start trafen wir uns im Garten: 6 Frauen und 4 Männer, mit Musik und ohne Worte verschönerten wir uns gegenseitig mit Blumen und Farbe, tanzend, hüpfend, lustig und bunt. Alltag adé, willkommen im Zauberland! Sofort herrschte emsige Geschäftigkeit: Zelte wurden aufgebaut, Reini fuhr seinen Hausstand in der Schubkarre über den Hof, Gudrun zog in die Garage ein und verwandelte sie in ein gemütliches Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer. Nicht lange und man hörte den Steinmeißel, eine Flex, die Nähmaschine - Oles klingende Windmühlen mischten sich dann später darunter. So intensiv wie wir arbeiteten, so intensiv waren auch die Mahlzeiten: liebevoll vorbereitet vom täglich wechselnden Servicepersonal (ganz schön aufregend für 10 Leute zu kochen!!), lebendige Tischgespräche, die immer in der großen Runde stattfanden, spontane Wortspielereien und Zettelexperimente, Ideen für Gemeinschaftsaktionen.... Fast immer konnten wir draußen, unterm großen Kastanienbaum, essen - angesichts des verregneten Sommers ein großes Geschenk! In den 10 Tagen Kunstwoche hatten wir nur 3 Stunden Regen!
Und was haben wir so alles gemacht? Jede/r hat vor sich hingewerkelt, klar, darüber hinaus haben wir musiziert, am Feuer gesessen, sind Betrachtungsrunden gegangen, haben eine Zeremonie für Frank-Peter - unseren verstorbenen Freund - abgehalten, die Pferde bemalt, sind morgens um 6 mit Pferden ins Moor gegangen, haben uns Masken gemacht, Indianernamen gegeben, T-Shirts gestaltet, Stühle bemalt, Taschenkunst hergestellt, getanzt, gelacht, gegessen und nochmal gegessen.
Am Ende dieser schönen Zeit gab´s wieder eine Werkschau auf einem verwandelten Hof, mit wunderbar vielfältiger Kunst, an den jeweiligen Arbeitsplätzen präsentiert: verschiedene Holzskulpturen, aus Leder Genähtes, Runensteine, 10 klingende Windmühlen, rostige Tiere, Landschaftsbilder, ein Hampelmann, eine bemalte Milchkanne, eine Installation, eine Unke, Ameisengeschichten und noch mehr. Ca. 60 Leute waren gekommen ¿ Toll!
Der Gedanke an diese 10 Tage wird uns im Winter wärmen. Mal gucken wer im nächsten Jahr dabei ist und was uns dann wieder alles einfällt!